Ohne Software geht heute nichts mehr. Nicht nur haben wir heute schon alle mehrere mitunter untereinander vernetzte Endgeräte im Besitz, der neue Funkstandard 5G und das kommende Internet of Things, werden für noch mehr Softwareabhängigkeit sorgen. Jede Anwendung, ob App, Streaming Dienst oder alleine der Browser: All diese Anwendungen müssen zunächst einmal programmiert werden.
Die Zeiten, in denen ein Informatikstudium unweigerlich die Voraussetzung für fundierte Programmierkenntnisse war, sind lange vorbei. Gerade heute stehen Programmier- interessierten zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, um Wissen zu erwerben und auch praktisch zur Anwendung zu bringen. Heutzutage ist Programmieren zwar eine sehr gefragte Fähigkeit, viele Außenstehende haben jedoch keinerlei Vorstellung davon, was Programmieren eigentlich ist.
Ohne Basiswissen schnelle Überforderung
Auch viele die sich für ein Informatikstudium entscheiden, in der Hoffnung dort das Programmieren zu erlernen, haben sich vorher unzureichend über das Thema informiert. Im Studium kommt dann schnell die Ernüchterung, wenn es heißt, die grundlegenden Konzepte des Programmierens sind kein Teil des Studiums. So kommt es nicht selten dazu, dass zunächst motivierte Informatik Studenten das Studium an den Nagel hängen, weil es sie überfordert, da sie sich über die Grundlagen des Programmierens nicht selber informiert haben. Ein Informatikstudium ist eben kein Kurs, in dem man das Programmieren Schritt für Schritt beigebracht bekommt, schon gar nicht ohne Eigeninitiative. Ein Studium kann so etwas auch gar nicht leisten, vielmehr werden den Studenten im Informatikstudium Mathematik / mathematisches Denken, Elektrotechnik und auch Team-orientiertes Arbeiten an Softwareprojekten oder Ähnliches.
Programmieren heißt: Do it Yourself
Programmieren lernen ist schlicht und einfach Learning by Doing. Hier sind keine komplexen mathematischen Zusammenhänge relevant oder die Implementation bestimmter Konstrukte in definierten Arbeitsumgebungen, sondern einfach die Erfahrung. Noch nie hat jemand gelernt, ein Auto zu steuern und sicher durch den Verkehr zu lenken, ohne selber praktische Fahrerfahrungen gemacht hat. Das Beginnt bei dem Zusammenspiel mit Gaspedal und Kupplung, der Übersicht über den Verkehr, rückwärts Einparken, Nachtfahrt, Autobahnfahrt und so weiter. Selbst wenn der Fahrschüler den ersehnten Führerschein endlich in den Händen hält, ist er noch immer ein blutiger Anfänger im Verkehr, hat aber zumindest bewiesen, dass er die Regeln kennt und auch praktisch in der Lage ist ein Fahrzeug zu führen.
Erfahrungen machen und ausprobieren
Erst mit der Zeit und mit zunehmender Fahrerfahrung kann sich eine Routine einstellen und das Fahren wird schließlich zur Gewohnheit. Dennoch kommt immer wieder etwas Neues hinzu, sei es jetzt nun bei der Fahrpraxis oder beim Programmieren. Das Programmieren für sich ist mehr als andere Bereiche stark von Trends beeinflusst. Stetig gibt es neue Programmiersprachen, neue Features und Möglichkeiten, neue Designstandards und so weiter. All diese Dinge kann man sich über Tutorials, Anleitungen und Videokurse selber aneignen. Ohne Grundlagenwissen ist es nicht ratsam Informatik zu studieren, wenn man ausschließlich Programmieren lernen möchte. Auch wenn man ausschließlich Programmieren lernen will, um anschließend viel Geld zu verdienen, sollte sich noch einmal genau überlegen, ob er denn überhaupt zum Programmieren geschaffen ist. Ohne Leidenschaft ist es kaum möglich gute Programmierfähigkeiten zu erlangen. Ein Studium kann einen in vielerlei Hinsicht unterstützen, ist jedoch nicht notwendig um Programmieren zu erlernen.