Deutscher Breitband Markt konsolidiert Ende 2008

Seit Einführung der DSL Technologie als führender Breitband Standard konnten die DSL Provider über Jahre hinweg starke Zuwachsraten verbuchen. Mitte des Jahres 2007 spitzte sich die Wettbewerbs-Situation jedoch bereits zu und es kam zu ersten Übernahmen in der Branche. GMX wurde vom zu United Internet gehörenden Provider 1&1 übernommen und die DSL Sparte von AOL konnte der Hamburger Provider Hansenet ergattern. Weitere Übernahmen folgten.

2007 wurden noch annähernd 4,5 Millionen Breitband Anschlüsse, vorwiegend DSL, verkauft. Dieses Jahr werden es die Breitband Anbieter laut „“faz.net“ nur auf rund 3 Millionen Anschlüsse bringen. Tendenz fallend. Dementsprechend wächst der Druck auf die Wettbewerber stetig. Mit extrem billigen DSL Anschlüssen knapp über 20 Euro für Telefon und Internet inklusive Flatrates will United Internet über seine Marken GMX und Web.de die noch verbliebenen, nicht digitalisierten Haushalte sowie wechselwillige Bestandskunden der Konkurrenz als Neukunden gewinnen. Der Preis bewegt sich hart an der Rentabilitätsgrenze, aber es dürfte in der Endspurt- Situation auch primär darum gehen Marktanteile zu sichern und später wieder bedeutendere Gewinne einzufahren. Experten sehen United Internet, vor allem 1&1, durch ihre Geschäfts-Politik sowie dem Umstand, das 1&1 über kein eigenes Netz verfügt, gefährdet. James Sawtell von der New Yorker Investmentbank “Goldman Sachs Group Inc.“ stuft das Unternehmen aus Montabaur sogar als „Übernahme-Kandidat“ ein.

Während die der Telecom Italia zugehörige Hansenet GmbH gerade noch einmal um den Verkauf herum gekommen ist und sich nun mit frischem Wind in den Segeln nach eigenen Angaben eifrig bemüht, 1&1 von der Position 2 auf dem Breitband-Markt zu verdrängen, wird es die alt-eingesessene Marke Arcor ab Frühjahr 2009 nicht mehr geben. Arcor wurde im Mai diesen Jahres komplett von der britischen Vodafone übernommen. Vodafone kaufte eigens zu diesem Zweck die Aktien der ehemaligen Anteilseigner Deutsche Bank und Deutsche Bahn für insgesamt 474 Millionen Euro. Da Arcor über ein weit ausgebautes Festnetz in Deutschland verfügt, kann Vodafone gegenüber dem Platzhirsch Deutsche Telekom in der Festnetz-Sparte einigen Boden gut machen. Die Auflösung Arcors sehen Branchen-Beobachter als wirtschaftliche Konsequenz.

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